Die 5 häufigsten Missverständnisse und warum ein Dosha Test nicht unbedingt die Lösung ist.
Viele die mit Ayurveda in Berührung kommen, starten mit einer Konstitutionsbestimmung (Dosha Test). Dies ist für den Anfang auch ein guter Einstieg, man weiß dann ungefähr zu welchen Typ man zählt. Doch viel weiter kommt man damit nicht, weil es eher für Unsicherheit sorgt.
1. Missverständnis: Ayurveda ist eine Typ-Lehre
In Wahrheit ist Ayurveda die Lehre der Eigenschaften, oder Gleichgewichts-Lehre. Für Menschen die sich noch nicht viel mit Ayurveda auseinander gesetzt haben, führt die Erklärung der Doshas zu vielen Fragen und Problemen. Ja, es gibt Vata, Pitta und Kapha, die 3 Doshas im Ayurveda. Diese steuern alle Körperfunktionen und natürlich auch unseren Geist.
Aber die Frage sollte doch lauten: was ist bei mir gerade aus dem Gleichgewicht und wie kann ich da ausgleichen.
Ich habe zum Beispiel viel Vata im Kopf (Zerstreutheit, kreativ, feinfühlig) und zu viel Pitta im Darm (mein Feuer im Darm brennt zu stark). Dadurch ergeben sich schon mal unterschiedliche Ansatzpunkte. Oft ist es dann auch so, dass wenn man ein Problem löst, sich das nächste zu mindestens verbessert.
2. Missverständnis: Mein Dosha Test verrät mit alles
Die Wahrheit ist, dass ein Dosha Test nur eine grobe Übersicht über meinen Körper gibt. Außerdem vermischen viele Dosha Tests die Grundkonstitution (Prakriti) mit dem aktuellen Zustand (Vikriti) und dies führt natürlich zu Verwirrung.
Beispiel:
Du bist überarbeitet, isst unregelmäßig und schläfst schlecht, dein Test wird wahrscheinlich Vata ergeben. Doch das heißt nicht, dass du ein Vata Typ bist. Es sagt nur aus, dass Vata zurzeit gestört ist.
Hier geht es zur Erklärung der Doshas https://www.marioveda.de/ayurveda-abc/
Deshalb die Frage:
Was ist dein aktuelles Hauptproblem, körperlich oder eher mental? Und das ist dann der Bereich den du aktuell erstmal angehen solltest.
3. Missverständnis: Ayurveda ist indisch und weit weg vom Alltag
Im Ayurveda wird der Mensch aber als Ganzes gesehen und auch so behandelt. Und wie schon geschrieben, es geht um Gegensätze und Eigenschaften die man ausgleicht. Ayurveda kann man überall auf der Erde anwenden, mit den Möglichkeiten, die vor Ort gegeben sind.
- Wenn du zu kalt bist, wärmen wir dich.
- Bist du zu schwer und etwas träge, dann bringen wärmende und verdauungsfördernde Lebensmittel dich wieder etwas mehr in Schwung.
- In deinem Kopf ist viel Durcheinander und du lässt dich schnell ablenken, dann solltest du erdende Nahrung bevorzugen und Yoga und Meditation praktizieren.
- Hast du zu viel Hitze im Bauch, dann sind natürlich kühlende und herbe Gerichte von Vorteil.
Das hat nichts mit Currys oder fremden Regeln zu tun. Es geht um gesunden Menschenverstand und Verständnis für den eigenen Körper.
4. Missverständnis: Körper und Geist sind getrennt zu behandeln
Alles im Körper ist miteinander verbunden und gesundheitliche Probleme haben oft eine Ursache mit verschiedenen Auswirkungen auf verschiedene Organe.
So sind Hautprobleme oft mit psychischer Überbelastung verbunden. Da kannst du noch so eine gute Salbe habe, wenn dein Geist zu sehr belastet ist werden Salben und Cremes nur bedingt, oder gar nichts bringen. Wenn du mental zu viel in dich rein frisst und der Druck zu groß wird, kann es gut sein, dass du Bluthochdruck bekommst. Da gibt es natürlich Mittel dagegen, aber die beheben ja nicht die Ursache.
5. Missverständnis: Alles auf einmal heilen
Du solltest bei deinem wichtigsten Problem beginnen und dort das Ungleichgewicht angehen.
Wenn du Ayurveda ganzheitlich angehen willst, dann stelle dir eine Frage: was ist mein momentan größtes körperliches Problem, liegt es eher im physischen Körper oder vielleicht ist es eine mentale Überlastung. Es geht immer um den Ausgleich was gerade zu wenig oder zu viel in meinem Körper ist.
Fazit: Ayurveda beginnt mit Selbstbeobachtung, nicht mit einem Test
Du musst nicht Ayurveda studieren und dein Leben komplett umstellen. Fange an, deinen Körper zu spüren und auf Ungleichgewichte zu achten.
Ayurveda ist keine Theorie, sie ist eine Praxis für den Alltag!
Im nächsten Beitrag werden wir die Eigenschaften von den 6 Geschmacksrichtungen mal näher betrachten und welche Auswirkungen sie auf deinem Körper haben.
Oder ihr meldet euch bei einem Kochkurs an, wo ihr noch viel mehr solche Tipps bekommt. https://www.marioveda.de/calendar/
Bis dahin wünsche ich allen eine achtsame Zeit!